Kürzlich habe ich an einem „Manipulationskurs für Frauen“ teilgenommen. „Manipulieren“ bedeutet, dass man ein Gelenk mit einer kurzen, schnellen Bewegung „einrenkt“. Dabei kommt es häufig zum bekannten „Knack-Geräusch“- aber durchaus nicht immer, wie ich gelernt habe. Eine Manipulation kann auch ohne dieses Knacken erfolgreich gewesen sein. Letzlich geht es darum, ein blockiertes Gelenk über diese Bewegung wieder beweglich zu machen.
Der Kurs richtete sich speziell an Frauen, weil die Dozentin selber als eine sehr kleine und zarte Frau (sie war ca. 150 cm groß und wog 48 kg) Techniken entwickelt hat, mit denen sie trotz ihrer geringen Körpergröße und Gewicht schwere PatientInnen manipulieren kann. Das Besondere an ihren Techniken ist, dass sie ihr Körpergewicht effektiv einsetzt, ohne viel Kraft in den Armen ausüben zu müssen. Und, was mir besonders gut gefallen hat, dass sie eine Technik benutzt, bei der wirklich nur das entsprechnende Wirbelgelenk behandelt wird, so dass die zu behandelnde Person nicht in eine völlig verdrehte Lage gebracht wird, bei der schon vor der eigentlichen Technik eine hohe Spannung aufgebaut wird. Die Manipulationsbewegung ist dann klein und nicht besonders spektakulär, dadurch aber eben auch nicht beängstigend. Und hinterher sitzt das Gelenk meistens wieder dort, wo es hingehört.